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1318. Februar 4. Breslau.

Prid. non. Febr.

Frau Hedwig, Aebtissin, und Frau Hedwig, Markgräfin, und der ganze Konvent des Klarenstiftes zu Breslau einigen sich mit der Stadt Breslau dabin, dass die Ebene vulgariter angir genannt, gelegen zwischen den äusseren Gräben der Stadt und der Nikolaikirche zur Rechten, wenn man gegen Neumarkt hinausgebt, zugleich von der Stadt, dem Kloster uud des Klosters Dorfe Schepin (Tschepine, Theil der heutigen Nikolaivorstadt) benutzt werden darf, mit Ausnahme des Gartens, der am Stadtgraben bis zur Oder sich hinstreckt und allein dem Stifte zustehen soll, und dass von einer andern planicies hinter der Nikolaikircbe auf die Stadt zu die Leute der Tschepine einen jährlichen Zins von 1 1/2 Mk. zahlen sollen, während sie bisher ungefähr 3 Mk. zu zahlen hatten, dass endlich auch aller Streit der Breslauer mit dem Stiftsprovisor Cristan abgethan sein soll und der Letztere an den Grenzen nicht graben noch etwas thun soll ohne Zustimmung der Konsuln, diese aber gegen Unterthänige des Stiftes nur dann vorgehen sollen, wenn das Stift nicht selbst Wandel schafft. Etwaige entgegenstehende Urkunden sollen keine Kraft mehr haben.

Z.: Die vier Schiedsrichter nämlich seitens des Klosters Herr Heinrich can. Wrat. und Pfarrer in Jäschkittel und Johann von Schoneiche proton. Wrat. und seitens der Stadt die Konsuln Peter von Glogau, Konrad von Zindel, ferner Nikolaus von Neisse, Albert Lesschehorn, Nikolaus Grasenvinger, Albert der Weber, Johann von Neuss, Heinrich Schofesburger, Peter Slanz, Heimann Fuysel und Ulmann der Bäcker (sämmtlich Konsuln von 1317).


Aus dem Or. im Bresl. Stadtarch., an dem das Siegel des Abtes und ein Bruchstück des Konventssiegels hängen, abgedr. in Korns Bresl. Urkundenbuch S. 94.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.